So erstellen Sie eine zusammensetzbare DXP

Beim Aufbau einer zusammensetzbaren DXP sollten Sie flexible Lösungen zum Aufbau individueller Erlebnisse bevorzugen und bei der Anbieterauswahl einen Best-in-Breed-Ansatz verfolgen.

Nick Oropall

Apr. 26, 2023

6 Min.

Unternehmen reduzieren ihre Ausgaben und legen Wert auf betriebliche Effizienz. Währenddessen nehmen Führungskräfte ihre Tech-Stacks genauer unter die Lupe. Bei der Inspektion wird ihre Technologie auf Flexibilität und Skalierbarkeit geprüft – und nicht alles entspricht modernen Standards.

Der jüngste Aufstieg von SaaS hat zudem ein neues Problem aufgeworfen: die Softwareflut oder -sättigung. Hierbei ist der Tech-Stack so groß geworden, dass die Vorteile von SaaS schnell auch zu deren Nachteil geworden sind. Beide Entwicklungen haben dazu geführt, dass IT-Führungskräfte nicht nur die Lösungen innerhalb ihres Tech-Stacks neu bewerten, sondern auch, wie diese Lösungen konzipiert sind.

Um die Konsolidierung von Anbietern und die Interaktion zwischen verschiedenen Softwarelösungen zur Erreichung von geschäftlichen Zielen zu fördern, gibt es jedoch eine Lösung: eine digitale Erlebnisplattform, oder auch Digital Experience Platform (DXP).

Was ist eine DXP?

Eine digitale Erlebnisplattform (Digital Experience Platform, DXP) besteht aus mehreren zentralen Lösungen (meistens von verschiedenen Anbietern), die miteinander integriert sind und die Erstellung, Verwaltung und Bereitstellung digitaler Erlebnisse fördern.

In den meisten Fällen wird eine DXP aufgebaut, nicht gekauft. Es handelt sich also weniger um ein Produkt, sondern eher um einen Ansatz für die technologische Architektur. Diese Architektur unterstützt die Verbindungen zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen und ermöglicht sowohl die Zusammenarbeit als auch den unabhängigen Betrieb.

Digitale Erlebnisse von Omnichannel: Kunden interagieren jeden Tag mit Ihrem Unternehmen, und zwar über das gesamte digitale Ökosystem hinweg.

Da Ihre Kundschaft mit vielen eigenen und externen Kanälen interagiert, teilt sich die Customer Journey in mehrere Hundert unterschiedlicher Pfade auf. Ihre Marke muss auf jede einzelne dieser Interaktionen vorbereitet sein, auch wenn sie überall im digitalen Ökosystem stattfinden. Aus diesem Grund ist eine zusammensetzbare DXP ein wertvolles Instrument in Ihrem Tech-Stack.

Was ist eine zusammensetzbare DXP? Sind alle DXPs zusammensetzbar?

Es gibt verschiedene Ansätze für die Architektur Ihrer DXP. Traditionell waren digitale Erlebnisse ausschließlich an monolithische Content-Management-Systeme (CMS) gebunden. Dadurch waren Unternehmen gezwungen, sich fast gänzlich auf ein einziges großes, veraltetes System zu verlassen – das Gegenteil einer zusammensetzbaren Architektur.

Heute tendieren Marken bei ihren DXPs mehr und mehr zu einer zusammensetzbaren Architektur: Plattformen, die aus einer Vielzahl von erstklassigen Lösungen zusammengestellt werden und über APIs zusammenwirken. Zusammensetzbare DXPs bieten Unternehmen die Flexibilität zum Aufbau ihres Tech-Stacks auf ihre Weise und zur Anpassung im Laufe der Zeit.

Laut Gartner stellen Unternehmen, die einen zusammensetzbaren DXP-Ansatz verfolgen, neue Funktionen 80 % schneller als Unternehmen bereit, die Suites verwenden. Für führende Unternehmen, die Flexibilität und Skalierbarkeit in ihren Tech-Stacks verankern wollen, ist eine zusammensetzbare Architektur beim Aufbau ihrer DXP deshalb ein Muss.

Monolithische Architektur vs. zusammensetzbare Architektur
Bestandteile einer DXP

Wenn Sie sich für den Aufbau Ihrer DXP für einen zusammensetzbaren Ansatz entschieden haben, werden Sie wahrscheinlich nach zusätzlichen Lösungen suchen müssen. Schließlich werden DXPs gebaut, nicht gekauft. Allerdings benötigen Sie für die Lösungen innerhalb Ihres DXP immer noch einen Anbieter.

Die Flexibilität und Skalierbarkeit einer DXP ergibt sich aus ihrer zusammensetzbaren Infrastruktur. Beim Aufbau Ihrer DXP können Sie Ihre eigenen Anbieter wählen. Stellen Sie einfach sicher, dass die von Ihnen gewünschten Lösungen nach MACH zertifiziert sind, d. h. auf Microservices beruhen, API-basiert sind, als Cloud-native SaaS angeboten und nach dem Headless-Prinzip funktionieren. Mit MACH-zertifizierten Lösungen können Sie problemlos Software zu Ihrer DXP hinzufügen, oder entfernen und durch eine Alternative ersetzen – und dabei die Integrität der Architektur Ihres Tech-Stacks beibehalten.

Headless-CMS

Ein Headless-Content-Management-System (CMS) ist die Grundlage jeder DXP. Jedes Unternehmen oder jede Organisation braucht ein solches CMS: Es dient als einheitliches Repository für die Verwaltung Ihrer Inhalte und ermöglicht die Steuerung verschiedener Kanäle über einen einzigen Content-Speicher. Für die Verwaltung einer wachsenden Anzahl digitaler Endpunkte und die Bereitstellung herausragender digitaler Erlebnisse über alle Kanäle hinweg ist das ein Muss.

Headless-CMS
Digitale Erlebnisse aus erster Hand

Ihre zusammensetzbare DXP sollte Ihrem Team außerdem ermöglichen, digitale Erlebnisse aus erster Hand zu verwalten, z. B. Ihre Website und alle ihre Inhalte. Alle Lösungen, die Erlebnisse auf Ihrer Website ermöglichen – wie z. B. die Suche oder der Chat – sollten ebenfalls in Ihr Headless-CMS integriert werden. So wird sichergestellt, dass die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit bei den richtigen Personen erscheinen – und zwar jedes Mal.

Digitale Erlebnisse von Drittanbietern

Zu den digitalen Erlebnissen von Drittanbietern gehören Ihre verschiedenen Einträge und die damit verbundenen Bewertungen. Nur weil diese Kanäle nicht Ihr Eigentum sind, heißt das nicht, dass sie nicht verwaltet werden sollten.

Denken Sie zum Beispiel an Ihr Google Unternehmensprofil, an Ihr Apple Business Connect-Konto oder auch an Ihre Yelp-Bewertungen. Wenn sich die Daten zu Ihrem Unternehmen ändern, müssen diese Erfahrungen bei Drittanbietern und Publishern ebenfalls verwaltet und aktualisiert werden.

Entwickeln Sie eine DXP, mit der Sie diese Informationen nur einmal aktualisieren müssen. Nutzen Sie dann eine API für alle externen Kanäle, damit Ihre Kundschaft immer Zugriff auf die aktuellsten Informationen hat.

Analytics für digitale Erlebnisse

Vergessen Sie beim Aufbau Ihrer DXP nicht, wie wichtig aussagekräftige Analysen sein können. Sie wollen wissen, wo Ihr digitales Erlebnis nahtlos funktioniert und wo es Probleme gibt. Setzen Sie auf eine zuverlässige, MACH-zertifizierte Analyselösung, mit der Sie die Interaktionen über sämtliche Einträge hinweg verfolgen, APIs mit anderen Plattformen nutzen und die Daten in einem Dashboard zusammenführen können, um so einen umfassenden Überblick zu erhalten. Die Kunst besteht in der Verwendung eines zentralen Dashboards, das Daten aus mehreren kompatiblen Anwendungen innerhalb Ihrer DXP abruft.

So bauen Sie eine DXP auf

Mit einer zusammensetzbaren DXP können Sie vorgefertigte Funktionen und mögliche Anpassungsanforderungen auswählen.

Zuerst sollten Sie strategisch überlegen, welche Funktionen Sie auf der Grundlage der aktuellen und zukünftigen Geschäftsanforderungen in den Vordergrund stellen wollen. Sie benötigen eine Plattform, die Ihnen einen schnellen Start und eine spätere Erweiterung ermöglicht. Außerdem sollten sie Ihnen Flexibilität bei der Anbieterwahl bieten. Wenn Sie auf zusammensetzbare Systeme setzen, vermeiden Sie eine Abhängigkeit von einzelnen Anbietern und verringern die Abhängigkeit von der IT-Abteilung und Systemintegratoren (SIs).

Dann beginnen Sie am besten mit Ihrer Basisplattform: Ihrem Headless-CMS. Ihr CMS enthält alle Informationen über Ihr Unternehmen, von Blogbeiträgen bis zu Standorten, von FAQs bis zu Produkten. Nehmen Sie sich die Zeit zum Finden der richtigen Lösung. Sie können jedoch ganz beruhigt sein: Solange Sie einen zusammensetzbaren Ansatz verfolgen, können Sie Ihr CMS neu bewerten und sogar ersetzen, ohne die Gesamtarchitektur zu beeinträchtigen.

Nachdem Sie Ihr Headless-CMS ausgewählt haben, suchen Sie nach kleineren Lösungen, um etwaige Lücken zu schließen. So könnten Sie zum Beispiel zur Optimierung der Suche einen „Search-as-a-Service“-Anbieter in Verbindung mit Ihrem CMS nutzen. Sie könnten Ihren Tech-Stack aber auch mit einem Produkt für das Reputationsmanagement ergänzen. Suchen Sie nach Lücken in Ihrer digitalen Erfahrung und wählen Sie MACH-zertifizierte Plattformen, um sie zu schließen.

Fazit

In einem sich ständig wandelnden Markt brauchen Sie einen flexiblen und belastbaren Tech-Stack. Einen, bei dem Sie je nach den sich entwickelnden Geschäftsanforderungen verschiedene Lösungen einsetzen können, ohne an Altsysteme oder spezifische Anbieter gebunden zu sein. Und was noch wichtiger ist: Sie brauchen eine Technologie, die sich an die sich ändernden Erwartungen der Kunden und deren Customer Journey anpassen kann.

Beim Aufbau einer zusammensetzbaren DXP sollten Sie Lösungen bevorzugen, die Ihnen die nötige Flexibilität zur Entwicklung individueller Erlebnisse unter Einsatz eines Best-in-Breed-Ansatzes für die Anbieterauswahl bieten. Legen Sie mit Blick auf den Aufbau digitaler Erlebnisse den Schwerpunkt auf Flexibilität und Agilität und verfolgen Sie einen API-basierten, zusammensetzbaren Ansatz. So können Ihre Teams Ihre Tools und Anbieter auswählen, anpassen und sogar zusammenführen.

Bei Lean-Teams und knappen Budgets ist das ein wichtiger Faktor. Gleichzeitig wachsen die digitalen Erlebnisse (und die Erwartungen Ihrer Kunden) jeden Tag. In unserem E-Book „5 Dinge, auf die Sie bei einer DXP achten sollten“ erfahren Sie mehr über die besonderen Qualitäten erfolgreicher DXPs für Unternehmen.

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