So stellen sich Marken auf den European Accessibility Act (EAA) ein

Das sollten Sie über die neue EU-Verordnung wissen.

Yext

11 Apr. 2025

4 Min.

Ab Juni 2025 müssen Marken, die Dienste in der EU anbieten, neue digitale Zugänglichkeitsstandards gemäß dem European Accessibility Act (EAA) erfüllen. Wenn Ihre Marke Kund*innen in der EU bedient, insbesondere über Websites, mobile Apps oder Self-Service-Plattformen, gilt diese Verordnung wahrscheinlich auch für Sie.

Die gute Nachricht: Sie haben noch Zeit, sich vorzubereiten – sollten der Barrierefreiheit jedoch frühzeitig Priorität einräumen.

Lassen Sie uns aufschlüsseln, was der EAA ist, warum er für das Marketing wichtig ist und wie Ihre Marke inklusiver werden kann.

Was ist der EAA und warum sollten sich Marketer*innen damit beschäftigen?

Der European Accessibility Act (EAA) ist eine neue EU-Verordnung, die sicherstellen soll, dass Menschen mit Behinderungen Zugang zu digitalen Diensten haben – genau wie alle anderen.

Er tritt am 28. Juni 2025 in Kraft und gilt für eine Vielzahl kundenorientierter Dienste in der EU, darunter:

  • E-Commerce-Plattformen,

  • Transportwebsites und -Apps,

  • Bank- und Finanzdienstleistungen,

  • Ticketautomaten und Check-In-Kioske,

  • audiovisuelle Medien und E-Books/E-Reader.

Um die Anforderungen zu erfüllen, müssen Marken ihre digitalen Erlebnisse an die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.2 Level AA anpassen, eine weithin anerkannte Reihe von Standards für die Barrierefreiheit im Internet.

Dazu gehört zum Beispiel, dass der Text auf Ihrer Website die Mindestanforderungen an den Farbkontrast erfüllt, sodass Menschen mit Sehschwäche ihn lesen können. Ein weiteres Beispiel ist das Hinzufügen von Alt-Text zu wichtigen Bildern, damit Bildschirmlesegeräte diese akustisch beschreiben können.

Dabei geht es nicht nur um rechtliche Risiken (obwohl die Nichteinhaltung zu Geldstrafen oder zur Entfernung von Diensten vom Markt führen kann). Ziel ist es, 87 Millionen Menschen mit Behinderung in der EU den Zugang zu erleichtern – fast ein Fünftel aller Einwohner*innen.

Gilt der EAA für Ihre Marke?

Wenn Ihre Marke in der EU tätig ist und in eine der oben genannten Kategorien fällt, dann gilt der EAA wahrscheinlich auch für Sie.

Dazu gehören digitale Touchpoints wie:

  • Online-Checkout-Vorgänge

  • Kundenportale oder Buchungssysteme

  • Filialfinder und Landingpages

  • Suchvorgänge auf der Seite oder Chatbot-Tools

Grundsätzlich ist es wichtig, dass jeder Touchpoint den Best Practices für Barrierefreiheit entspricht. Bei Yext investieren wir in unsere Produkte und Dienstleistungen, um die Barrierefreiheit zu unterstützen. Wir wollen Marken zeigen, wie sie entsprechende Best Practices in die Tat umsetzen können.

Wie Yext sich auf die Unterstützung der Barrierefreiheit vorbereitet

Wir sind der Meinung, dass Barrierefreiheit in digitale Erlebnisse integriert und nicht einfach am Ende hinzugefügt werden sollte. Deshalb haben wir in drei zentrale Bereiche investiert, um unsere Kunden bei der Erreichung Ihrer Ziele zu unterstützen.

1. Aufbau interner Fachkenntnisse im Bereich Barrierefreiheit: Wir haben spezielle Schulungen zur Barrierefreiheit in unseren Produkt- und Serviceteams eingeführt, einschließlich des Zugangs zur IAAP-Zertifizierung. Dies hilft uns, den Gedanken der Barrierefreiheit in alles zu integrieren, was wir entwerfen, entwickeln und warten.

2. Barrierefreiheitsbewertungen durch Dritte: Wir arbeiten mit einem externen Anbieter zusammen, um VPAT-Bewertungen (Voluntary Product Accessibility Templates) für unsere Kernsoftware durchzuführen. Diese Überprüfungen konzentrieren sich auf Bereiche wie Knowledge Graph, Listings und Pages und helfen dabei, den Fortschritt in Richtung WCAG 2.2-Konformität zu bewerten.

3. Fortlaufende Überwachung und Abhilfe: Barrierefreiheit ist kein einmaliger Aufwand. Wir führen interne Prozesse ein, um Probleme in puncto Barrierefreiheit zu überwachen und Korrekturen während des Entwicklungszyklus statt erst nach der Einführung zu priorisieren.

Was Unternehmen mit mehreren Standorten jetzt tun sollten

Wenn Sie als standortübergreifende Marke Kund*innen in der EU bedienen, ist es jetzt an der Zeit, dieser Verordnung zuvorzukommen. Im Folgenden zeigen wir auf, womit Sie beginnen können:

1. Überprüfung Ihrer digitalen Angebote: Beginnen Sie mit Ihren kundenorientierten Websites und Apps. Verwenden Sie automatisierte Tools (z. B. Wave und accessibilityinsights.io), um häufig auftretende technische Probleme zu identifizieren. Im Anschluss führen Sie eine eingehende, manuelle Überprüfung durch, um all das zu erfassen, was die automatischen Tests nicht erkennen. Wir nehmen außerdem eine Reihe gezielter manueller Tests vor, die wichtige Bereiche abdecken, und teilen Ihnen diese Ergebnisse als Teil unseres laufenden Supports mit.

2. Ausrichtung Ihres Teams auf Barrierefreiheit: Barrierefreiheit ist nicht nur ein Thema für Entwickler*innen. Binden Sie Marken-, Design-, Marketing- und Rechtsabteilungen ein, um die Abstimmung im gesamten Unternehmen zu gewährleisten.

3. Integration der Barrierefreiheit in Ihre Roadmap: Beachten Sie, dass das Beheben von Lücken Zeit in Anspruch nimmt. Priorisieren Sie Aktualisierungen, weisen Sie Verantwortlichkeiten zu und integrieren Sie die Barrierefreiheit in Ihre Roadmap. „Barrierefreiheit“ ist kein Kästchen, das man abhaken kann, sie sollte zu all Ihren künftigen Angeboten gehören.

4. Überdenken Sie schnelle Lösungen: Overlay-Widgets für Barrierefreiheit versprechen oft einfache Lösungen. Allerdings erfüllen viele davon nicht die EAA-Vorgaben. Darüber hinaus können sie die Seitenladezeiten verlängern, was sich negativ auf das SEO auswirken kann. Entscheiden Sie sich stattdessen für langfristige Lösungen, die Barrierefreiheit in das Design und den Inhalt Ihrer Website integrieren.

5. Einbindung Ihrer Anbieter in den Prozess: Wenn Yext Teile Ihrer digitalen Präsenz unterstützt, sollten Sie uns frühzeitig ansprechen. Gemeinsam beurteilen wir, was in Ihren Zuständigkeitsbereich fällt und wie Sie am besten weiter vorgehen.

Barrierefreiheit liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen – und ist eine Chance für jede Marke

Der EAA markiert einen Wendepunkt, nicht nur bei der Einhaltung von Vorschriften, sondern auch bei den Erwartungen der Kund*innen an digitale Erlebnisse.

Indem Sie jetzt für Barrierefreiheit sorgen, schützen Sie nicht nur Ihre Marke, sondern erreichen auch mehr Menschen mit größerer Wirkung. Unternehmen, die barrierefreie Services anbieten, erschließen nicht nur größere Absatzmärkte und Wettbewerbsvorteile, sondern sind auch besser für die Zukunft aufgestellt.

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