Gleiche Suche, unterschiedliche Ergebnisse? Warum Google, ChatGPT, Claude und Perplexity unterschiedliche Antworten liefern

Vergleichen Sie die Suchergebnisse von Google, ChatGPT, Claude und Perplexity und sehen Sie, wie die verschiedenen Plattformen unterschiedliche Antworten auf dieselbe Anfrage liefern.

Lauryn Chamberlain

Juli 31, 2025

7 Min.
warum Google und Chatgpt unterschiedliche Antworten geben

TL;DR: KI-Suchplattformen wie ChatGPT, Google, Perplexity und Claude liefern unterschiedliche Antworten auf dieselbe Anfrage und verändern so, wie Marken entdeckt werden. Im Gegensatz zur traditionellen SEO konzentriert sich die KI-Suche auf eine natürliche Ausdrucksweise, Zitate und Kontext – nicht nur auf Rankings. Um sichtbar zu bleiben, sollten Marketer*innen: Daten in einem Wissensgraph zentralisieren, Inhalte in natürlicher Sprache erstellen, FAQ und Bewertungen überwachen, bei Drittanbietern Glaubwürdigkeit aufbauen und die Markenpräsenz über Plattformen hinweg verfolgen. Passen Sie Ihre Strategie für die Auffindbarkeit über KI an – und erreichen Sie Ihre Kund*innen dort, wo sie suchen.

Lassen Sie uns bezüglich Neuigkeiten bei der Suche ehrlich sein: Als Marketerin habe ich mehr als genug Schlagzeilen wie „Die Suche verändert sich“ gesehen. (Ja, bei uns kommt das auch ab und zu vor.)

Es stimmt allerdings auch einfach. Immer mehr Menschen suchen auf KI-Plattformen und sie neigen zunehmend dazu, den von der KI bereitgestellten Ergebnissen zu vertrauen. Aber die meisten SEO-Gespräche konzentrieren sich immer noch darauf, wo Internetnutzer*innen suchen oder wie sie sich verhalten – nicht darauf, wie sich die Antworten tatsächlich je nach Plattform ändern.

Also habe ich einen Test durchgeführt.

Ich habe dieselbe Anfrage auf vier verschiedenen Plattformen eingegeben: Google, ChatGPT, Perplexity und Claude.

Was kam dabei heraus? Verschiedene Plattformen gaben mir völlig unterschiedliche Antworten, obwohl ich genau dasselbe gefragt hatte.

Dies stellt einen gewaltigen Wandel gegenüber der „Nur-Google“-Ära dar, einen, der für Marken, die herausfinden möchten, wie sie bei verschiedenen traditionellen und KI-gesteuerten Suchvorgängen einheitlich angezeigt werden, einen großen Unterschied macht.

Sehen wir uns die Suchergebnisse an, was sie unterscheidet und wie sich Marketer*innen anpassen können.

Die Suchanfrage: Wo kann ich den besten Martini und die besten Pommes in New York bekommen?

(Es ist schließlich mein Blogbeitrag.)

Los geht's.

1. Google AI Overviews: Eine benutzerdefinierte Empfehlung oben in der SERP

Die „alte“ Google-Suchergebnisseite bestand ausschließlich aus einer Liste von Links und dem uns allen bekannten „Map Pack“. Das hat sich nun geändert.

Die AI Overview von Google empfahl The Dicken's, The Smith und Dumbo House. Die Empfehlung für das Dicken's kam mit einem interessanten Kontext: Das Lokal bietet „unbegrenzte Pommes“ beim Kauf eines Martinis. Wir wissen zwar nicht genau , wie diese dialogorientierte Antwort zustande kam, aber wir wissen, dass die KI von Google nicht nur auf Namen oder Sterne geschaut hat. Vielmehr wurden wohl auch Angebote, Bewertungen und/oder Social-Media-Beiträge berücksichtigt, um die Informationen über das Angebot mit unbegrenzten Pommes zu verstehen und neu zu formulieren.

Wenn Sie jedoch unter der AI Overview nach unten scrollen, schlägt Google mir vor, mich relevante Seiten wie Reddit, Grubstreet und The Infatuation aufzurufen. Die Google Local-3-Pack-Ergebnisse stützten sich auf bekannte SEO-Signale wie Nähe („in meiner Nähe“) und hohe Sternebewertungen (mehr als 4), angetrieben von genauen NAT-Informationen und Stichwörtern wie „am besten“ in Bewertungen.

(Und falls es Sie interessiert: Ich bin ein Fan der Pommes im Dumbo House.)

2. ChatGPT: Unterhaltsam und kontextbezogen

Ganz wichtig: Im Gegensatz zu Google bewertet ChatGPT keine Websites. ChatGPT überspringt die Links und liefert eine klare, unterhaltsame Antwort. Keine Rankings, kein Crawling, nur eine direkte Empfehlung, mit etwas Kontext und einem zugeordneten Ergebnis.

Wie Sie sehen können, ist die einleitende Sprache anders, und das Top-Ergebnis auch. (Ich mag „Bemelmans“ sehr, Hut ab vor ChatGPT.)

Darüber hinaus werden Suchende ermutigt, mit der Funktion „ask anything“ Folgefragen zu stellen. So können sie sich eingehender mit Speisekartenangeboten, bevorzugten Stadtvierteln, Kleiderordnung und vielem mehr beschäftigen.

Das ist der ChatGPT-Unterschied: Es geht nicht nur um das Abrufen, es geht darum, die Benutzererfahrung zu leiten.

3. Perplexity: Zitatgestützte Vorschläge

Perplexity lieferte ein weiteres dialogorientiertes, detailliertes und interaktives Ergebnis, wie Sie es von einer KI-gesteuerten Suche erwarten würden. Aber die Sprache und der erste Treffer waren anders.

Was fällt besonders auf? Quellenangaben. Perplexity verlinkte direkt auf Quellen wie Bewertungen und Publisher, um seine Antwort zu untermauern, was andere Modelle nicht so häufig taten.

„Vielfältige Quellen sorgen für eine umfassende Berichterstattung“, sagte uns Perplexity in einem früheren Blog. Die Plattform nutzt dies wirklich aus.

„Balthazar“ ist ein absoluter Klassiker, das muss man Perplexity zugestehen.

4. Claude: Elegant, aber lediglich ein weiteres Ergebnis

Und zu unserem letzten Experiment in dieser Runde: es sieht so aus, als hätten wir unsere Titelthese bewiesen: gleiche Suche, unterschiedliche Ergebnisse. Claude hat es stilvoll gehalten. Die Antwort war dialogorientiert, selbstbewusst und überraschend formell.

Was fällt besonders auf? Der Ton von Claude wirkt etwas sorgfältiger ausgewählt als der der anderen, wie eine ausgefeilte Concierge-Empfehlung statt eines Suchmaschinenergebnisses. Es wurden keine Zitate wie bei Perplexity angezeigt und es wurden keine Folgefragen wie bei ChatGPT angeboten, aber die Sprache war klar und die Antwort wirkte zielgerichtet.

Claude fügte auch feine Details zum Ambiente und zum Ruf hinzu, indem es die Stimmung und das Kundenerlebnis des Veranstaltungsortes erwähnte. Das signalisiert, dass die Ergebnisse wahrscheinlich aus einer Kombination von Bewertungen, strukturierten Daten und redaktionellen Inhalten gezogen werden und nicht nur aus Unternehmenseinträgen.

Ich muss zugeben, dass ich noch nie im „The Bar Room“ im Regency Hotel war. Das spricht für das Entdeckungspotenzial der KI, nicht nur für die Bequemlichkeit. Anscheinend habe ich neue Pläne für das Wochenende.

Das sind vier Plattformen mit vier verschiedenen Empfehlungen und keine kam zweimal vor. Die gleiche Suche mit komplett unterschiedlichen Ergebnissen. Was nun?

Wenn Sie Marketer*in sind, sollten Sie erst einmal tief durchatmen.

Sie denken jetzt vielleicht: Moment mal, kann ich also nicht erreichen, dass eine Marke überall ganz oben in der Liste erscheint? Die Antworten und Vorschläge sind alle unterschiedlich, selbst bei genau derselben Anfrage?

Aber denken Sie daran: Das hier ist nicht grundlegend anders als bei der traditionellen SEO.

Google hat uns auch nie seinen vollständigen Algorithmus mitgeteilt. Marketer*innen waren erfolgreich, indem sie intelligente, einheitliche und strukturierte Strategien entwickelten. Das funktioniert auch heute, nur eben angepasst für KI.

Hier erfahren Sie, was Marketer*innen unternehmen können, um ihre Marke bestmöglich zu präsentieren, auch wenn keine zwei Antworten genau gleich klingen.

1. Zentralisieren Sie Ihre Daten in einem Wissensgraph

Der erste Schritt zum Erfolg bei der KI-Suche besteht darin, sicherzustellen, dass Ihre Daten korrekt und einheitlich sind, damit die KI sie leicht finden, ihnen vertrauen und sie neu interpretieren kann. Ein Tool wie ein Wissensgraph ist das beste Mittel, um alle Ihre Markeninformationen sauber, genau und aktuell zu halten.

Mit einem Wissensgraph können Sie Aktualisierungen einmalig an einem zentralen Ort vornehmen und diese automatisch über alle Plattformen hinweg ausspielen. Einfach ausgedrückt: Wenn Sie Ihre Informationen in einem Wissensgraph organisieren, können Sie „die Sprache der KI sprechen“.

2. Erstellen Sie Inhalte, die eine umgangssprachliche Ausdrucksweise verwenden

Erstens, halten Sie das Leseniveau möglichst auf der 10. Klasse oder darunter. Denken Sie dann daran, dass KI Inhalte priorisiert, die durch natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) verstanden werden können. Sie sollten so schreiben, wie die Menschen sprechen, und ihre natürlichen, im Gespräch auftretenden Fragen beantworten.

Konzentrieren Sie sich beispielsweise nicht auf das Ranking für allgemeine Stichwörter wie „Hotel mit Pool“ oder „kinderfreundlich“, sondern verfassen Sie FAQ und Blogbeiträge, die spezifische Fragen der Kund*innen beantworten:

  • „Welche sind die besten familienfreundlichen Hotels in der Nähe vom Brandenburger Tor?“

  • „Wohin kann ich meine Partnerin (und meine Kinder) diesen Sommer für ein langes Wochenende in den Schwarzwald einladen?“

  • „Gibt es in der Nähe von Heidelberg ein Hotel oder Gasthaus mit einem tollen Pool oder Wasserpark?“

3. Schauen Sie sich Bewertungen und FAQ für KI-freundliche Inhaltsideen an

Bewertungen und FAQ sind nicht nur für Ihre Kundschaft hilfreich, sie sind auch äußerst nützlich für die KI-gesteuerte Suche.

Überwachen Sie, was Kund*innen fragen (z. B. „Haben Sie besondere Preise für Martinis während der Happy Hour?“) und aktualisieren Sie Ihre FAQ, um diese Themen zu behandeln. Solche verbesserten Inhalte geben KI-Tools Zugang zu spezifischen, realen und kontextreichen Informationen. Im Gegenzug kann künstliche Intelligenz diese Informationen verstehen und daraus schöpfen, wenn sie Antworten auf Fragen und Prompts generiert.

4. Bauen Sie Glaubwürdigkeit auf und sorgen Sie überall für Erwähnungen

Denken Sie daran, dass KI-Modelle aus vertrauenswürdigen Drittquellen lernen.

  • Versuchen Sie, Erwähnungen und Links von vertrauenswürdigen Publikationen, Foren (wie Reddit oder Quora) und lokalen Verzeichnissen zu erhalten.

  • Bauen Sie Markenautorität durch Vordenkerinhalte, Expertenwissen oder originäre Forschung auf.

5. Messen Sie, wo Sie erscheinen – nicht nur, wo Sie in den Rankings stehen.

Klassische SEO-Tools verraten Ihnen nicht, wie oft Sie in der KI-Suche erscheinen. Stattdessen müssen Sie sehen, wo Ihre Daten tatsächlich auf den verschiedenen Plattformen auftauchen.

Das klingt vielleicht nach einer Menge Arbeit. Aber das ist alles machbar und Sie setzen wahrscheinlich bereits einiges davon durch traditionelle SEO-Best-Practices um.

Und ich? Ich werde ein paar Blogbeiträge optimieren und dann ein paar Pommes essen gehen. Bis bald!

Sind Sie neugierig, wie die KI-Suche wirklich funktioniert? Erfahren Sie, wie Plattformen wie ChatGPT, Gemini und Perplexity entscheiden, was angezeigt wird.

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FAQ

Traditionelle Suchmaschinen bewerten Webseiten basierend auf Faktoren wie Keywords, Backlinks und Domain Authority. Die KI-Suche bezieht Informationen aus einer breiteren Palette von Quellen und generiert direkte Antworten. Das bedeutet, dass die Sichtbarkeit Ihrer Marke von genauen, strukturierten Daten abhängt, auf die die KI leicht zugreifen kann.

KI-Suchplattformen stufen Websites nicht auf die gleiche Weise ein wie Google. Anstatt Links basierend auf SEO-Signalen aufzulisten, generieren KI-Modelle direkte Antworten und nutzen hierfür Markenwissen aus verschiedenen Quellen. Deshalb müssen Sie genau beobachten, wie auf Ihre Marke verwiesen wird und sicherstellen, dass Ihre Informationen korrekt sind.

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